Bürgermeisterchronik & Ereignisse
1887 – 1890: Bürgermeister: Johann Moser (Brandstatt)
Ereignis: Riedbachausbruch 1887
1890 – 1893: Bürgermeister: Johann Kainer (Schneider)
Ereignis: Bürgermeister holt den neuen Priester Alois Jordan von Schloss Stumm ab; der neue Hochaltar wird von zwei Riedern (Johann Kainer; Johann Jäger (Stiegler)) und zwei Kaltenbachern in Schwaz abgeholt – dieser wird von der Bevölkerung unterschiedlich beurteilt (zu bunt, zu hoch, unten zu schmal)
1893 – 1896: Bürgermeister. Johann Wildauer (Obwiesen)
Ereignis: Aufstellen des Wetterkreuzes; Riedbachverbauung; Eindeckung der Westseite des Kirchendaches mit Lärchenschindeln
1896 – 1899: Bürgermeister: Franz Höllwarth (Kopper)
Ereignisse: Beschluss zum Schulhausbau; Sanierung der Friedhofskappe; Händler Johann Hörhager wird von der Gemeinde zum national-liberalen Wahlmann für die Wahl eines Reichratsabgeordneten bestimmt. Trotz aller Widerstände und Aufklärungsversuche des Klerus gegen die Wahl (kirchenfeindliche Einstellung der Nationalliberalen), wurde diese durchgeführt. 1898 wird das 50-jährige Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Josef I. in Ried mit Musikumzug, Häuserbeleuchtung, bengalischem Feuer, festlichem Gottesdienst und Schützenaufzug gefeiert.
1899 – 1902: Bürgermeister: Johann Jäger (Stiegler)
Ereignis: Im Herbst 1899 wird mit dem Bau der Zillertalbahn begonnen.
Vom 8. – 30. Dezember 1900 werden die Schienen von Uderns nach Ried gelegt. Am Silvestertag trifft die erste Lokomotive mit Schotterwaggons in Ried ein.
1902 – 1905: Bürgermeister: Mathias Wurm (Schneider)
Ereignis: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr; Anschaffung für die Feuerwehr (Feuerleiten, Lampen, Feuerhake, Schlauchhaspeln, Saugköpfe, Schläuche); Hagelschaden am Riedberg
1905 – 1908: Bürgermeister: Georg Steiner (Gröbler)
Ereignis: Bau der neuen Volksschule; ein Mann soll zum Gemeindekassier bestellt werden, dieser weigert sich aber, weil er nicht schreiben kann; Autobusverkehr durch das Tal wird abgelehnt, da der Straßenzustand furchtbar sei (1907)
1908 – 1911: Bürgermeister: Franz Mayr (Neuhaus)
Ereignis: Beitritt zum Sanitätssprengel Stumm
1911 – 1919: Bürgermeister Josef Pircher (Jochler)
Ereignisse: Beschluss zur Verbauung des Riedbach-Unterlaufes; Verkauf des „Brennergutes“; Ausbruch des Ersten Weltkrieges; wegen Lebensmittelknappheit kommt es zur Einrichtung eines „Wirtschaftlichen Kriegskomitees“; Umwandlung der Monarchie Österreich-Ungarn in eine Republik; im Mai und Juni 1916 sind in Ried und Kaltenbach vorübergehend Kaiserschützen einquartiert – mit der Mannschaft gibt es keine Probleme, wohl aber mit den Offizieren; „diese Herren“ leisten sich nämlich einige Skandale und Frechheiten; aus der Gemeinde darf kein Heu verkauft werden bei Androhung einer Strafe bis zu 100 Kronen.
1919 – 1922: Bürgermeister: Hermann Wildauer (Lackner)
Ereignisse: Bewältigung einer großen Hungersnot; Abtrennung Südtirols; Erstellung einer Mehlverteilungsliste; Weihe von 2 Kirchenglocken; Einhebung einer Maut für die Zillertalstraße; Gründung der Naturalversicherung; Erstellung der Gemeindebögen zur Steuerabgabe; Für eine Gemeindearme wird der Ankauf von einem Paar Schuhe bewilligt; Besoldung für den Bürgermeister und den Gemeindesekretär je ein Paar Schuhe.
1922 – 1929: Bürgermeister: Ferdinand Klocker (Meusl)
Ereignisse: Weihe von 2 Kirchenglocken; Übernahme der Zillertalstaße durch das Land; Wechsel von Kronen auf Schilling (10.000 Kronen = 1 Schilling); Schulhausumbau (Einführung einer dritten Klasse); Installierung des ersten Telefons (Neuhaus); Lohn für den Bürgermeister 1926: 200 ÖS und 1 Paar Schuhe; Ehrenbürgerschaft an Pfarrer Penz verliehen.
1929 – 1931: Bürgermeister: Franz Mayr (Gastwirt)
Ereignisse: Weihe der Schützenfahne am „Glaserplatzl“; Neueindeckung des westlichen Kirchendaches und der Turmkuppeln; Aufteilung des „Knottach“ an die Interessentenschaft; Anschaffung einer Motorspritze für die Feuerwehr
1931 – 1935: Bürgermeister: Ferdinand Klocker (Meusl)
Ereignis: Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Dir. Friedrich Leibetseder
1935 – 1945: Bürgermeister: Johann Pircher (Jochler)
Ereignisse: 1938 wird der alte Gemeinderat aufgelöst und ein neuer eingesetzt; Wegebau in die „Bachau“; Spritzenhaus für die Feuerwehr; Bau eines Holzknechtsteges linksseitig des Riedbachtales; Ausbruch des Zweiten Weltkrieges; Bau einer befahrbaren Brücke nach Oberkaltenbach; Ausbau des Weges bis in die „Bodner Anger“; Abstimmung über den Anschluss an Deutschland (99,5% Ja-Stimmen; 1 Stimme mit Nein); Gemeinde tritt dem Bauernbund bei; 1939: die Gemeindegrenze wird mit der Waldgrenze zwischen Ried und Uderns vereint (nach jahrzehntelangem Streit) und Ried stellt noch eine Entscheidungsforderung von 2000 Reichsmark an Uderns; Einführung der Getränkesteuer (1940); Widerstandsbewegung übernimmt die Führung und begibt sich auf Nazisuche.
1945 – 1950: Bürgermeister: Franz Plattner (Bohrer)
Ereignisse: Beitritt zum Gemeindebund; Bau des Sennereigebäudes; 1947 Glockweihe (um die Beschaffung der Glocken haben sich neben Pfarrer Penz auch der Mesner Johann Wurm, Karl Kammerlander, Johann Wildauer (Lackner), Franz Höllwarth (Bögler) und der Bürgermeister Franz Plattner bemüht) – die Glocken wurden nach Kaltenbach und von dort in einem Festzug nach Ried geführt, wo dann die Weihe durch Prälat Albert Graus durchgeführt wurde – die Paten waren Johann Wurm, Ferdinand Klocker, Anna Wimpissinger (Platzl), Theresia Flörl (Astner), Elisabeth Brindlinger (Moadau), Theres Wildauer (Obwiesen), Juliane Luxner (Wöscher) und Maria Höllwarth (Bögler); Bau der Hochdruckwasserleitung.
1950 – 1956: Bürgermeister: Alois Rieder
Ereignisse: Ankauf des „Mesnerhauses“ von Johann Eberharter; Baubeginn der Wasserleitung und der Bassins in Taxach und Großried; Bau der Brücke nach Oberkaltenbach; Grundzusammenlegung und Ausscheidung eines Siedlungsgebietes westliche der Bundesstraße; Gründung des Verkehrsvereines; Installation eines Telefons in der Gemeindekanzelei; Zillerüberschwemmung.
1956 – 1959: Bürgermeister: Johann Jäger (Stiegler)
Ereignisse: Bildung verschiedener Kommissionen; Errichtung einer Gemeinschafts-Tiefgefrier- und Waschanlage
1959 – 1962: Bürgermeister: Franz Klocker (Meusl)
Ereignisse: Bau der Gemeindekanalisation; Friedhofserweiterung gegen Westen; Straßenbeleuchtung in Kleinried (die Grabarbeiten werden von den Gemeindebürgern im Robot geleistet: Pro Haus werden im Dorf 1 Schicht, für den Berg eine halbe Schicht verlangt. Der Stundenlohn wird mit 10 ÖS veranschlagt); Gemeinderatsbeschluss 1962: verbrennbare Sachen sollen selbst verbrannt werden, die Tier müssen auf dem eigenen Grund vergraben werden, die übrigen Sachen sollen bei der Bachbrücke nach „Labner“ gelagert werden.
1962 – 1979: Bürgermeister: Johann Jäger (Stiegler)
Ereignisse: Errichtung eines neuen Riedbergweges; Eröffnung des Musikpavillons (die Finanzierung übernehmen zu gleichen Teilen die Gemeinde und der Fremdenverkehrsverband. Das Festkonzert halten abwechselnd die BMK Stumm und die BMK Ried/Kaltenbach unter der Leitung von Anton Mauracher); Kindergarteneinweihung; Bau eines Gemeindemehrzweckhauses; Ankauf der „Bodner-Anger“; Gründung eines Sportvereines Ried/Kaltenbach; Einführung der Wasserzähler; Erstellung eines Gemeindeverbauungsplanes; Beitritt zum Abfallbeseitigungsverband Zillertal; Erstellung eines Flächenwidmungsplanes; Gründung des Tennisclubs; Asphaltierungen im Gemeindegebiet; Ausbau der Straßenbeleuchtung.
1979 – 1992: Bürgermeister: Chrysanth Dankl (Volksschuldirektor)
Chrysanth Dankl übernimmt das Bürgermeisteramt, da Johann Jäger in den Tiroler Landtag bestellt wird.
Ereignisse: Verleihung des Gemeindewappens; Bau der Wasserbassins und der Wasserleitung; Gehsteigerrichtung Hauptstraße; Ankauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges und einer Motorspritze; Erweiterung der Ortseinfahrt; Beitritt zum Altenheimverband Zillertal; Errichtung Bauhof; Übernahme Tennisplatz; Bau Tennisheim; Kirchenrenovierung; Fußgängerunterführung beim Sportplatz; Leichenhallensanierung; Beschluss zum Bau einer neuen Volksschule; 200-Jahr-Feier Pfarrkirche; Weihnachtskrippe für den Papst.
Seit 1992: Bürgermeister: Hansjörg Jäger (Niederdorf)
Ereignisse: Einweihung der neuen Volksschule und des Pfarrheimes; Sanierung Kindergartenhaus; Abbruch der alten Volksschule; Asphaltierungsarbeiten; Errichtung einer Ampelanlage bei Dorfeinfahrt; Fertigstellung Kanalanlage Ried und Riedberg; Erschließung von neuem Siedlungsgebiet; Errichtung Recyclinghof; Fertigstellung Riedbergstraße; Leitungskataster für Wasser und Kanal; Straßennamen; Erweiterung Kinderbetreuung; Austausch Feuerwehrauto und Gemeindetraktor; Grundkauf für Friedhofserweiterung und Abschluss der Friedhofserweiterung; Überdachung Musikpavillon; Platzgestaltung Dorfplatz und Friedhof; Errichtung Sportheim; Errichtung Trainingsplatz neu; Gründung Wasserverband Aschau-Kaltenbach-Ried; WIFI-Hotsports; Errichtung Breitbandnetz; Riedbachverbauung; Anschluss Gasnetz; EU-Beitritt; Ausbau der medizinischen Versorgung (Fachärzte); Installation Polizeiposten; Neugestaltung des Gemeindehauses; Errichtung Hochbehälter für Wasserversorgung
Geschichtliche Informationen und Daten stammen aus dem Buch „Chronik Ried – Ein Dorf und seine Geschichte“ von Mag. Manfred Plattner (Ortschronist)